Hohe Arbeitsbelastung ist Risikofaktor für Typ 2-Diabetes
Hohe Arbeitsbelastung ist Risikofaktor für Typ 2-Diabetes
28.08.2014
Menschen, die am Arbeitsplatz ständig überfordert werden, gleichzeitig aber keine Kontrolle über ihre Tätigkeiten haben, erkrankten in einer Kohortenstudie in Psychosomatic Medicine (Online) zu 45 Prozent häufiger an einem Typ 2-Diabetes als Personen mit geringer Belastung am Arbeitsplatz.
Menschen, die am Arbeitsplatz ständig überfordert werden, gleichzeitig aber keine Kontrolle über ihre Tätigkeiten haben, erkrankten in einer Kohortenstudie in Psychosomatic Medicine (Online) zu 45 Prozent häufiger an einem Typ 2-Diabetes als Personen mit geringer Belastung am Arbeitsplatz.
Das Missverhältnis auf Überforderung bei gleichzeitig fehlenden Einflussmöglichkeiten ist nach dem Job-Demand-Control-Modell des US-Soziologen Robert Karasek der wichtigste Auslöser für Stress am Arbeitsplatz. Die Folgen sind nicht auf eine mangelnde Zufriedenheit mit dem Job und eine angegriffene psychische Gesundheit beschränkt.
Ein „Job Strain“ kann auch zu körperlichen Erkrankungen führen, was Karl-Heinz Ladwig vom Helmholtz Zentrum in München auf eine durch den Stress ausgelöste systemische Entzündungsreaktion im Körper zurückführt. Frühere Untersuchungen hätten bereits gezeigt, dass Stress am Arbeitsplatz das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Die aktuelle Studie hat sich mit dem Typ 2-Diabetes befasst.
Die Forscher werteten dazu die Daten von über 5.300 berufstätigen Menschen aus, die in den 80er und 90er Jahren an der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie MONICA/KORA teilgenommen hatten. Die Probanden waren damals auch zu ihren Belastungen am Arbeitsplatz befragt worden. Ladwig setzte sie jetzt mit den Neuerkrankungen an Typ 2-Diabetes in den folgenden 13 Jahren in Beziehung.
Tatsächlich hatten die 291 neu an Typ 2-Diabetes erkrankten Teilnehmer in der Vergangenheit häufiger als andere eine hohe und kontinuierliche Arbeitsbelastung angegeben. Ladwig errechnet eine Hazard Ratio von 1,45, die mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 1,00 bis 2,10 signifikant war. Das Risiko stieg mit zunehmender Belastung an, was in epidemiologischen Studien immer ein Hinweis auf eine Kausalität ist. Der Forscher konnte zudem eine Verzerrung durch einige klassische Diabetes-Risikofaktoren wie Übergewicht, Alter oder Geschlecht ausschließen.
Laut Ladwig war jeder fünfte Arbeitnehmer einer hohen psychischen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Gemeint sei damit nicht der „normale Jobstress“, sondern die Situation, wenn Betroffene die Arbeitsanforderungen als sehr hoch einschätzen und gleichzeitig über geringe Handlungs- und Entscheidungsspielräume verfügen.
Angesichts der massiven gesundheitlichen Folgen von stressassoziierten Erkrankungen sollten nach Ansicht von Ladwig präventive Maßnahmen gegen Volkskrankheiten wie Diabetes daher auch an diesem Punkt ansetzen
Menschen, die am Arbeitsplatz ständig überfordert werden, gleichzeitig aber keine Kontrolle über ihre Tätigkeiten haben, erkrankten in einer Kohortenstudie in Psychosomatic Medicine (Online) zu 45 Prozent häufiger an einem Typ 2-Diabetes als Personen mit geringer Belastung am Arbeitsplatz.
Das Missverhältnis auf Überforderung bei gleichzeitig fehlenden Einflussmöglichkeiten ist nach dem Job-Demand-Control-Modell des US-Soziologen Robert Karasek der wichtigste Auslöser für Stress am Arbeitsplatz. Die Folgen sind nicht auf eine mangelnde Zufriedenheit mit dem Job und eine angegriffene psychische Gesundheit beschränkt.
Ein „Job Strain“ kann auch zu körperlichen Erkrankungen führen, was Karl-Heinz Ladwig vom Helmholtz Zentrum in München auf eine durch den Stress ausgelöste systemische Entzündungsreaktion im Körper zurückführt. Frühere Untersuchungen hätten bereits gezeigt, dass Stress am Arbeitsplatz das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Die aktuelle Studie hat sich mit dem Typ 2-Diabetes befasst.
Die Forscher werteten dazu die Daten von über 5.300 berufstätigen Menschen aus, die in den 80er und 90er Jahren an der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie MONICA/KORA teilgenommen hatten. Die Probanden waren damals auch zu ihren Belastungen am Arbeitsplatz befragt worden. Ladwig setzte sie jetzt mit den Neuerkrankungen an Typ 2-Diabetes in den folgenden 13 Jahren in Beziehung.
Tatsächlich hatten die 291 neu an Typ 2-Diabetes erkrankten Teilnehmer in der Vergangenheit häufiger als andere eine hohe und kontinuierliche Arbeitsbelastung angegeben. Ladwig errechnet eine Hazard Ratio von 1,45, die mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 1,00 bis 2,10 signifikant war. Das Risiko stieg mit zunehmender Belastung an, was in epidemiologischen Studien immer ein Hinweis auf eine Kausalität ist. Der Forscher konnte zudem eine Verzerrung durch einige klassische Diabetes-Risikofaktoren wie Übergewicht, Alter oder Geschlecht ausschließen.
Laut Ladwig war jeder fünfte Arbeitnehmer einer hohen psychischen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Gemeint sei damit nicht der „normale Jobstress“, sondern die Situation, wenn Betroffene die Arbeitsanforderungen als sehr hoch einschätzen und gleichzeitig über geringe Handlungs- und Entscheidungsspielräume verfügen.
Angesichts der massiven gesundheitlichen Folgen von stressassoziierten Erkrankungen sollten nach Ansicht von Ladwig präventive Maßnahmen gegen Volkskrankheiten wie Diabetes daher auch an diesem Punkt ansetzen