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migrated-content news-archiv Nahrungsergänzungsmittel beschleunigen Heilung bei Dekubitus | ebi-pharm.ch 15.04.2015

Nahrungsergänzungsmittel beschleunigen Heilung bei Dekubitus

Nahrungsergänzungsmittel beschleunigen Heilung bei Dekubitus

15.04.2015

Eine hochkalorische Trinknahrung mit einem hohen Gehalt an Arginin, Zink und Antioxidanzien hat in einer randomisierten Studie in den Annals of Internal Medicine die Abheilung von Dekubitalulzera bei Patienten mit Mangelernährung beschleunigt.

Eine hochkalorische Trinknahrung mit einem hohen Gehalt an Arginin, Zink und Antioxidanzien hat in einer randomisierten Studie in den Annals of Internal Medicine (2015; 162: 167-174) die Abheilung von Dekubitalulzera bei Patienten mit Mangelernährung beschleunigt.
Viele bettlägerige Patienten sind mangelernährt. Bei ihnen begünstigen nicht nur die fehlenden Fettpolster die Entwicklung von Druckgeschwüren, die negative Energiebilanz könnte auch die Abheilung der teilweise ausgedehnten Dekubitalgeschwüre erschweren. Klinische Studien haben gezeigt, dass proteinreiche Nahrungsergänzungsmittel die Abheilung beschleunigen können.
Über die beste Zusammensetzung des Nahrungsergänzungsmittels gibt es unterschied¬liche Ansichten. Einige Forscher halten einen hohen Gehalt von Arginin für wichtig. Die semi-essenzielle Aminosäure soll die Eiweißsynthese und damit die Wundheilung beschleunigen. Außerdem könnte die Freisetzung von Stickstoff aus Arginin die Gewebedurchblutung erhöhten und die Immunantwort verbessern. Zink soll ebenfalls günstig für die Wundheilung sein, da es Bestandteil zahlreicher Enzyme ist, die für die Regeneration des Gewebes benötigt werden. Schließlich sollen die antioxidativen Vitamine C und E die Sauerstoffradikalen abfangen, denen eine schädigende Wirkung auf das Gewebe nachgesagt wird.
Die „OligoElement Sore Trial“-Studiengruppe um Emanuele Cereda von der Policlinico San Matteo in Padua hat jetzt ein mit Arginin, Zink und antioxidativen Vitaminen angereichertes Nahrungsergänzungsmittel in einer randomisierten klinischen Studie mit einer konventionellen Nährstofflösung mit dem gleichen Protein- und Energiegehalt verglichen.
In einer verblindeten randomisierten Studie tranken 200 Patienten mit Dekubitalulzera im Stadium II bis IV über acht Wochen täglich jeweils 400 Milliliter der Nährlösung. Beide Lösungen enthielten ca. 125 Kilokalorien auf 100 ml. Beide hatten einen hohen Gehalt an Proteinen (10 g auf 100 ml), von denen in der speziellen Lösung 15 Prozent auf Arginin entfielen. Die Studie war, soweit im Manuskript erkennbar, nicht vom Hersteller gesponsert.
Wie Cereda und Mitarbeiter berichten, kam es unter der mit Arginin, Zink und Antioxi¬danzien angereicherten Nährlösung tatsächlich zu einer beschleunigten Heilung. Die Dekubitalulzera hatten sich nach acht Wochen der Studie um 60,9 Prozent verkleinert gegenüber einer Größenabnahme um 45,2 Prozent in der Kontrollgruppe.
Der Anteil der Patienten, bei denen sich die Ulzera um wenigstens 40 Prozent verkleinert hatten, war fast doppelt so hoch (Odds Ratio 1,98; 1,12-3,4). Dass der hohe Gehalt an Arginin, Zink und Antioxidanzien für die beschleunigte Wundheilung verantwortlich war, ist nicht ganz sicher, da auch der Fettgehalt mit 3,5 versus 2,1 Gramm höher war als in der konventionellen Lösung.