Peinlich, peinlich… Oder doch nicht?
Hämorrhoiden sind Betroffenen oft peinlich, denn darüber zu sprechen gilt häufig als tabu. Dabei muss es das nicht sein, denn jeder Mensch hat sie. Erfahren Sie mehr über das Tabuthema Hämorrhoiden.

Ein Hämorrhoidalleiden wird meistens begleitet von sehr unangenehmen und schmerzhaften Symptomen. Beschwerden am Darmausgang kommen sehr häufig vor, doch darüber zu sprechen fällt vielen Menschen schwer. Geholfen werden kann allerdings nur jenen, die ihre Scham überwinden und sich einer Fachperson anvertrauen. Wir möchten das Thema enttabuisieren und aufzeigen, weshalb Beschwerden auftreten können und was Sie dagegen unternehmen können.
Jeder hat Hämorrhoiden
Nüchtern betrachtet sind Hämorrhoiden nichts anderes, als ringförmig angeordnete, durchblutete Gefässpolster am Ausgang des Enddarms, also kurz vor dem After. Zusammen mit dem Enddarm sind sie dafür zuständig, dass der Darm nach aussen richtig schliesst. So sorgen sie beispielswiese dafür, dass bei Blähungen die Luft zwar entweichen kann, Stuhl aber zurückgehalten wird. Hämorrhoiden sind also ganz normale Körperbestandteile, die in jedem Körper vorkommen. Das Auftreten eines Hämorrhoidalleidens weisst nicht – wie fälschlicherweise weit verbreitet – auf mangelnde Hygiene hin, sondern hat andere, physiologische Ursachen.
Hämorrhoidalleiden und Symptome
Umgangssprachlich wird oft von «Hämorrhoiden» gesprochen, wenn ein Hämorrhoidalleiden vorliegt. Dazu kann es kommen, wenn sich diese Hämorrhoiden, also die Gefässpolter am Darmausgang, vergrössern. Dies geschieht zum Beispiel, wenn übermässiger Druck auf das geschwächte Gewebe ausgeübt wird und die Blutgefälle im Hämorrhoidalgewebe anschwellen. Wenn die Venen um den unteren Enddarm geschwollen oder entzündet sind, kann das zum Problem werden.
Bei Betroffenen treten Symptome wie Juckreiz, Brennen oder stechende Schmerzen auf. Auch eine schmerzhafte Schwellung am After ist ein deutliches Anzeichen. Auch schmerzlose Blutungen beim Gang auf die Toilette oder Stuhlinkontinenz können Warnzeichen sein. Weiter können Nässungen oder auch ein Druck- oder Fremdkörpergefühl ein Anzeichen sein.
Ein Hämorrhoidalleiden kann verständlicherweise belastend sein. Doch denken Sie daran, dass einige der Symptome auch auf andere, möglicherweise schwerwiegende, rektale Erkrankungen hinweisen können. Es ist wichtig, sich im Zweifelsfall einem Arzt oder einer anderen medizinischen Fachperson anzuvertrauen.
Wer leidet an Hämorrhoiden?
Besonders häufig entsteht ein Hämorrhoidalleiden, wenn ein hoher Druck im Analbereich verursacht wird. Dies ist z.B. in folgenden Situationen der Fall:
- Übergewicht
- Häufiges und zu langes Sitzen und wenig Bewegung (z.B. sitzende Berufstätigkeiten)
- Kraftsport oder körperliche Schwerarbeit
- Zu starkes Pressen beim Stuhlgang
- Während einer Schwangerschaft und auch speziell nach einer Geburt
- Erschlaffung des Bindegewebes (z.B. im Alter)
- Ballaststoffarme Ernährung
- Regelmässige Verstopfungen
Zirka 70 % aller Erwachsenen sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal von einem Hämorrhoidalleiden betroffen. Bei Frauen gibt es dazu noch einen weiteren wichtigen Risikofaktor für die Vergrösserung von Hämorrhoiden: Schwangerschaft.
Hämorrhoiden in der Schwangerschaft
Fast jede zweite Frau ist in ihrer Schwangerschaft von Hämorrhoiden betroffen. Warum das so ist, ist nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch Faktoren, die eine Rolle spielen können:
- Druck im Bauchraum – das wachsende Kind verstärkt den ohnehin erhöhten Druck im Bauchraum, dies führt dazu dass das Blut der durchluteten Gefässpolster am Darmausgang sich zu stauen beginnt und sich dadurch vergrössern.
- Verstopfung – Schwangere leiden oft unter Verstopfung, was ebenfalls ein Risikofaktor ist.
- Hormone – Verschiedene Hormone steigern in der Schwangerschaft den Blutzufluss über die Arterien. Dies kann wiederum dazu führen, dass sich das Blut in den Venen staut, was ebenfalls Hämorrhoiden begünstigt.
Es muss kein Tabuthema bleiben
Wir sehen, dass enorm viele Menschen in ihrem Leben von einem Hämorrhoidalleiden betroffen sind. Für medizinische Fachpersonen sind solche Beschwerden nichts Neues, und häufig haben sie wertvolle Tipps und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Symptome sofort zu lindern. Über diese Beschwerden darf und sollte gesprochen werden, damit anderen Betroffenen Mut gemacht werden kann. Weiter sollten Hämorrhoidalleiden so früh wie möglich behandelt werden, damit es sich nicht verschlimmert. Meist können diese Beschwerden gut behandelt werden.
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- Autor/in:
- Victoria Dauner
- Tags zum Bericht:
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Hämorrhoiden
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