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Wissen ebi-aktuell Immer der Nase nach – wie uns Düfte beeinflussen

Immer der Nase nach – wie uns Düfte beeinflussen

Düfte wecken Erinnerungen in uns, lenken unsere Gefühle und beeinflussen unsere Stimmung. Das liegt daran, dass sie ohne Umwege direkt ins limbische System gelangen, also an jenen Ort in unserem Gehirn, wo Gefühle, Instinkte und unbewusste Wahrnehmungen sitzen. Dementsprechend können wir Düfte ganz gezielt für uns und unser Wohlbefinden nutzen.

Warum uns der Duft von Mandarine und Zimt an Weihnachten erinnert

Unser Erinnerungsvermögen ist eigentlich wie ein «Fingerabdruck» des Dufts. Taucht derselbe oder ein ähnlicher Duft erneut auf, kann unser Gedächtnis die Erinnerungen des im «Duftregister» abgespeicherten Abdrucks abermals abrufen. So lässt sich zum Beispiel erklären, weshalb viele von uns beim Duft von Mandarine oder Zimt unverzüglich an Winter und an Weihnachten denken. Eher unangenehm kann dieser Duftabdruck bei negativen Erinnerungen sein: Wenn man zum Beispiel nach dem Genuss eines bestimmten Lebensmittels einmal eine Magenverstimmung hatte, kann später allein der Geruch dieses Lebensmittels wieder leichte Übelkeit verursachen.

Wie der Duft in unser Gehirn gelangt

Atmen wir einen Duft ein, gelangt dieser durch die Nase auf unsere Riech-Schleimhaut. Diese befindet sich ungefähr in der Höhe unserer Augen. In der Riech-Schleimhaut befinden sich zirka 10 Millionen Riechnerven-Zellen. Das tönt nach viel, ist aber in Wirklichkeit wenig, wenn man den Menschen mit dem Hund vergleicht, der zirka 120 Millionen Riechzellen besitzt. Der Mensch wird denn auch zu den so genannten Mikrosmaten gezählt, das sind Lebewesen mit schwach ausgeprägter Geruchswahrnehmung. Jede Riechzelle ist auf einen speziellen Duftstoff spezialisiert und trägt einen Büschel von kleinen Härchen auf denen oben Rezeptoren sitzen. Die Riechzellen ragen in die wässrige Schleimschicht der Nasenschleimhaut hinein. Am Rezeptor der Riechzelle angekommen, löst der Duftstoff in der Zelle einen elektrischen Impuls aus. Dieser wird im Innern der Zelle um das bis zu tausendfache verstärkt und über lange Fortsätze der Riechzellen, so genannte Axone, ans Gehirn weitergeleitet. Die Riechzellen des Menschen haben eine Lebensdauer von vier bis acht Wochen und werden fortlaufend erneuert. Verbrauchte Zellen werden mit dem Nasenschleim abtransportiert.

Die Nase ist übrigens das einzige Sinnesorgan, das seine Impulse direkt ins Gehirn leitet, ohne dass andere Nervenzellen dazwischengeschaltet sind. Die Fortsätze der Riechsinnesnerven führen durch das Siebbein direkt in den Riechkolben. Aus dem Riechkolben werden Nervenimpulse ins Riechhirn weitergeleitet. Dort werden sie verrechnet, gebündelt und weitergeschickt. Einer der Informationswege führt direkt zum Sitz der Emotionen, ins Limbische System. Dieses erzeugt zur eintreffenden Duftinformation sofort ein Gefühl. Je nach Duft kann das Freude, Angst, Ekel oder Wohlbehagen sein. Das geschieht unkontrolliert, wir können die Wirkung von Düften nicht beeinflussen, denn sobald wir den Duft riechen können, ist er schon in unserem Gehirn angelangt und hat etwas bewirkt. Man kann deshalb auch sagen: Der Geruchssinn ist der einzige, der nicht getäuscht werden kann. Er ist eine Art Ehrlichkeitssensor. Alle anderen Sinne können durch Mimik, Gestik oder Tonfall getäuscht werden, wenn jemand ein guter Schauspieler ist.

Wie uns unsere Nase glücklich macht

Dass Duft so direkt auf unser Gehirn wirkt, hat einen grossen Vorteil: Wir können durch den gezielten Einsatz von Düften unsere Stimmung und unsere Gefühle positiv beeinflussen. Welche Düfte für uns die passenden sind, hängt einerseits von unseren persönlichen Vorlieben ab und andererseits davon, welche Wirkung wir mit dem Duft erzielen möchten. Es gibt aber auch Düfte, wo sich fast alle Menschennasen einig sind, das trifft in der Regel mehr auf die eher unangenehmen Düfte zu, so mag wohl kaum jemand den stechenden Geruch von Schweiss oder den süsslichen Geruch von vergammelnden Früchten.

Fast alle Menschen rund um den Erdball lieben jedoch Vanille. Ob das darin liegen mag, dass Muttermilch leicht nach Vanille schmeckt? Jedenfalls hat Vanille beruhigende und besänftigende Eigenschaften auf unseren Organismus.

Zu den belebenden Gerüchen gehören Zitrusdüfte. Wer unter gedrückter Stimmung leidet, der greift vorzugsweise zum ätherischen Öl der Orange. Orange lässt das innere Licht erstrahlen und hebt unsere Stimmung. Der Duft der Orange wird deshalb häufig von Geschäften ganz gezielt eingesetzt, um unsere Laune zu heben und damit das Portemonnaie etwas lockerer sitzen zu lassen. Aber auch das ätherische Öl der Mandarine hat aufheiternde und erfrischende Eigenschaften und kann zu mehr Gelassenheit verhelfen. Und wer gerne sechs Jahre jünger sein möchte, der setzt auf das ätherische Öl der rosa Grapefruit. Gemäss dem amerikanischen Geruchsforscher, Alan Hirsch, soll einen dieses Öl um sechs Jahre verjüngen. Oder man fühlt sich zumindest, wie sechs Jahre jünger, was ja auch schon eine angenehme Aussicht ist.

Wer eher etwas Beruhigendes benötigt, greift zum Klassiker – zum Lavendel. Er unterstützt bei Stress und Abgespanntheit und begünstigt somit einen ruhigen Schlaf. Zudem ist das ätherische Öl des Lavendels hautberuhigend bei Hautirritationen und Insektenstichen. Manche bezeichnen das ätherische Lavendelöl deshalb auch als die kleinste Hausapotheke.

Spannend sind auch erdige und krautige Düfte, wie zum Beispiel Zedernholz, Fichtennadel oder Pfefferminze. Der Duft des Zedernholzes vermittelt Stärke und neuen Mut. Das ätherische Öl der Zeder wird gerne eingesetzt zur Stärkung des Selbstbewusstsein, es vermittelt Schutz und Geborgenheit, fördert den Energiefluss im Körper und das Durchsetzungsvermögen. Das ätherische Öl der Fichtennadel ist Balsam für die Seele bei Gefühlen von Einsamkeit und Verlassenheit. Es tröstet, stärkt und gibt den nötigen Halt, um in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Ausserdem ist es ein beliebtes Saunaöl in der kalten Jahreszeit. Pfefferminze hat erfrischende Eigenschaften und wird gerne zur Unterstützung bei geistiger Erschöpfung und Unkonzentriertheit eingesetzt. Das ätherische Öl der Pfefferminze kann lösend sein, wenn die Gedanken sich im Kreise bewegen und alles dumpf und ausweglos scheint. Bei Wetterfühligkeit dient sie zur Erfrischung.

Düfte vor der Haustüre

Sehr wohltuend kann sich ein Spaziergang im Wald auswirken. Dabei nehmen wir automatisch viele verschiedene Düfte wahr, vom Holzduft, über das erdige Moos bis zu frischen Kräutern. Ein Waldspaziergang entspannt deshalb, nicht zuletzt auch dank diesen vielen wohlriechenden Düften, ungemein und wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Kein Wunder wird in Japan «Waldbaden» oder «Shinrin-Yoku», wie es auf Japanisch heisst, als Bestandteil eines gesunden Lebensstils angepriesen. An japanischen Universitäten ist Waldmedizin ein anerkanntes Forschungsgebiet. Seit etlichen Jahrzehnten untersuchen dort Wissenschaftler die Auswirkungen, die ein Aufenthalt im Wald auf die menschliche Psyche und den menschlichen Körper haben. Demnach verbessert bereits ein kurzes Waldbad Atmung, Puls und Blutdruck. Regelmässig im Wald baden, inklusive Walddufterlebnis, ist somit Gesundheitsvorsorge pur.


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Autor/in:
Simone Walther Büel
Tags zum Bericht:
Unternehmenskommunikation

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