Überfordert? Wenn Erwartungen und Ansprüche zu viel werden – Leistungsdruck bei Kindern und Erwachsenen
In der heutigen Zeit ist ein gewisser Leistungsdruck ringsum spürbar, das betrifft Erwachsene an ihrem Arbeitsplatz genauso, wie Kinder und Jugendliche in der Schule. Das liegt daran, dass es überall Erwartungen zu erfüllen gibt. Sei es, dass Kinder und Jugendliche in der Schule bestimmte Lernziele erreichen sollen oder dass Erwachsene bis zu einem definierten Zeitpunkt ein Projekt bei ihrer Arbeit abschliessen müssen. Hier gilt es aufmerksam zu sein, denn während eine gewisse Grundspannung uns dabei hilft, dass wir fokussiert sind, kann ein Zuviel uns krank machen.
Bewusst hingucken und Symptome ernst nehmen
Kinder und Jugendliche sind in der heutigen Zeit von vielen Seiten gefordert. Schule, Eltern, Sport, Kolleginnen und Kollegen – überall sind Erwartungen da, die erfüllt werden sollen. Das erzeugt Druck, der von den Kindern und Jugendlichen häufig nicht einmal bewusst wahrgenommen wird. Deshalb spüren sie häufig nicht ausreichend, wann etwas zu viel wird für sie. Wenn es dann aber zu viel ist, kann sich das in Form von verschiedenen Symptomen äussern. Die Symptome einer Überlastung sind sehr vielfältig, es können körperliche Beschwerden sein, aber auch Verhaltensstörungen gehören dazu. Bei jüngeren Kindern zeigt sich das zum Beispiel in Form von Bauchschmerzen, Schlafproblemen, Ängsten oder Reizbarkeit. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind es eher Kopfschmerzen, Übelkeit, weniger Appetit, Verspannungen, ebenfalls Ängste und Rückzug bis hin zur Depression.
Auch bei Erwachsenen sind die gesellschaftlichen Erwartungen hoch: Sie wollen erfolgreich sein im Beruf, nachhaltig leben, sich sozial engagieren, den perfekt trainierten Körper besitzen, viel Zeit mit der Familie verbringen und noch vieles mehr – kein Wunder, bedeutet dieser riesige Anforderungskatalog für viele eine Überforderung. Eltern geben zudem den Leistungsdruck oft unbewusst an ihre Kinder weiter. Auch bei Erwachsenen können bei zu hohem Druck ähnliche Symptome, wie bei den Kindern und Jugendlichen auftreten, von Herzrasen, über Durchfall, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Verspannungen bis hin zu Ängsten und Depression.
Eine Ursache für den gestiegenen Leistungsdruck sind unter anderem die Digitalisierung und die neuen technologischen Entwicklungen, wie Forschungen zeigen. Da wir heute via Smartphone theoretisch rund um die Uhr erreichbar sind, vermischen sich Arbeit, Schule und Freizeit immer mehr. Um sich echte Erholung zu gönnen, benötigt es deshalb ein viel bewussteres Abgrenzen zwischen Arbeit/Schule und Freizeit.
Sich Zeit nehmen für sich und die Familie
Wer bei sich und/oder bei seinen Kindern regelmässig Stress-Symptome feststellt, sollte hellhörig werden, denn Leistungsdruck ist vor allem dann kritisch, wenn er dauerhaft und allübergreifend auf einen Menschen wirkt. Zu bedenken ist auch, dass der Druck nicht immer nur von der Gesellschaft herrührt, sondern wir ihn uns häufig auch selbst machen, wenn wir sehr hohe Erwartungen an uns stellen. Deshalb ist es wichtig, den Ursachen des Leistungsdrucks auf den Grund zu gehen, so können anschliessend im Alltag bewusst Veränderungen vorgenommen werden. In Bezug auf gestresste Kinder und Jugendliche bedeutet das: Sich für das Kind Zeit nehmen und ihm zuhören. Schon diese beiden einfachen Tipps können oft Wunder wirken und helfen herauszufinden, wo der Schuh drückt. Sind die Ursachen der Überlastung einmal erkannt, gilt es gemeinsam Strategien zu finden, wie der Druck reduziert werden kann. Das kann zum Beispiel heissen, ein Sport-Training weniger pro Woche, Mobile ab 20 Uhr immer ausschalten, den Tag besser strukturieren, Auszeiten einplanen, …
Wenn das nicht hilft oder die Symptome schon zu lange anhalten, dann ist es sinnvoll sich fachliche Unterstützung zu holen zum Beispiel beim Kinderarzt oder einem Kinder- und Jugendpsychologen.
Auch wir Erwachsenen sollten bei uns Veränderungen vornehmen, wenn der Druck zu hoch wird, z.B. die Arbeitszeiten klar regeln und genügend Pausen einplanen für Geist, Körper und Seele. Dies bedeutet: Sport, Entspannungsübungen oder bewusstes Zeit verbringen mit Familie und Freunden einplanen. Dabei ist immer zu Bedenken, wie wichtig unsere Vorbildfunktion ist. Was leben wir unseren Kindern vor? Wie gehen wir mit einem vollen Terminkalender um? Nehmen wir uns Auszeiten? Gibt es Zeiten, wo wir auch einmal offline sind? Hier gilt es sich selbst an der Nase zu nehmen, denn wer selbst dauernd herumstresst und sich keine Ruhe gönnt, der kann das auch nicht von seinem Kind verlangen. Wie wäre es einmal gemeinsame Auszeiten einzuplanen? Zum Beispiel indem man sich zusammen an der frischen Luft bewegt? Eltern und das nähere Umfeld von Kindern und Jugendlichen haben durch ihre Vorbildfunktion nämlich sehr gute Möglichkeiten einer Belastungssituation vorzubeugen.
Kurzzeitige Belastungsphasen meistern
Auch die besten vorbeugenden Massnahmen können jedoch nicht verhindern, dass es im Alltag von uns und unseren Kindern/Jugendlichen kurzzeitig zu erhöhten Belastungsphasen kommt. In solchen Phasen gibt es verschiedene Dinge, die dabei helfen, die stressige Zeit zu meistern. Das können, wie schon erwähnt, Entspannungstechniken sein oder komplementärmedizinische Präparate, die uns und unsere Kinder dabei unterstützen, ausgeglichen in den Tag zu starten.
Noch weitere Tipps zum Thema
Wünschen Sie sich noch weitere Informationen zum Thema? Dann hören Sie unseren Podcast «Leistungsdruck». In diesem Podcast gibt Kinderärztin Mercedes Ogal wertvolle Tipps zum Thema Leistungsdruck bei Kindern:
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- Autor/in:
- Simone Walther Büel
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